„Wenn du als einziges Werkzeug einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus."
Abraham Maslow
Folgende Ausführungen können (je nach persönlichem Arbeitsschwerpunkt und -spektrum) als eine Veranschaulichung der Arbeitsweise eines/einer einzelnen TherapeutIn bzw eines interagierenden TherapeutInnenteams (wie dem des PITZ) verstanden werden. In Grundzügen passiert dies wie folgt, wobei jede/r TherapeutIn – individuell je nach persönlicher Arbeitsphilosophie – den einen oder anderen Aspekt mehr oder weniger in den Mittelpunkt drängt.
Die erste Sitzung dient primär der BEFUNDAUFNAHME (es sei denn, es handelt sich um ein hochakutes Geschehen bzw. um eine/n postoperativen PatientIn; da fließen therapeutische Elemente bereits beim Ersttermin ein). Inhaltlich wird hierbei versucht zu erörtern, wo der/die PatientIn steht und was er/sie braucht.
Basis hierfür ist eine ausführliche Anamnese (Anm.: Gespräch, Befragung), deren Inhalt bereits eine therapeutische Richtung vorgeben mag und (grob) folgende Informationen liefert:
Die anschließende Inspektion im Stehen, Sitzen, Liegen lässt den/die TherapeutIn beurteilen, was der Körper des/der PatientIn per Sichtbefund zu erzählen vermag (via Statik/Haltung, Muskelrelief, Dysbalancen, Hautbeschaffenheit, Antlitz....und sonstiger Eindrücke).
Ergänzt wird die Befundaufnahme durch die Funktionsuntersuchung respektive den objektiven Befund, der je nach den vorher erhaltenen Informationen, nach der Art des Hauptproblems bzw. der Spezialisierung des/der TherapeutIn unterschiedliche Schwerpunkte haben mag. Grundsätzlich wird hierbei ein Status über folgende „Einzelkriterien“ eruiert:
Die Summe dieser drei Unterteilungen der Befundaufnahme liefern dem Behandelnden bzw. dem Team die zu behandelnden Aspekte bzw. bedingen den BEHANDLUNGSPLAN, der Nah-, Zwischen- und Fernziele beinhaltet.
Je nach PatientIn könnte beispielsweise ein Nahziel sein, lediglich das Symptom (z.B.: Schmerzen) zu beseitigen oder zu lindern und mögliche Ursachen hierfür einmal außen vor zu lassen. Oft ist dies direkt nicht möglich, sodass sich der/die fachkundige (ganzheitlich orientierte) TherapeutIn zunächst indirekter/systemischer Techniken bedienen muss, um ein Milieu zu schaffen, in dem lokale Techniken Wirkung zeigen können.
Ein Zwischenziel – nachdem der Schmerz beseitigt wurde – könnte die volle Mobilität der entsprechenden Struktur sein (falls sich dies nicht durch die vorhergenannten Maßnahmen normalisiert hat).
Ein Fernziel könnte sein, dass man das Therapieergebnis (mittels medizinischem Aufbautraining (MAT), medizinischer Trainingstherapie (MTT) respektive sportphysiotherapeutischer Inhalte) festigt, indem man die funktionelle Belastbarkeit – sei es für den Alltag oder (Spitzen-)Sport - steigert.
Dabei bedingt die Reevaluation (Anm.: Wiederbefund) von Behandlung zu Behandlung , ob die ursprüngliche Hypothese bezüglich der ausgewählten und für nötig erachteten Therapiemaßnahmen bestätigt, adaptiert oder ersetzt wird.
Aus ganzheitlicher, holistischer Sicht und unter Einbeziehung biopsychosozialer Aspekte gestaltet sich so der therapeutische Alltag gleichermaßen als anspruchs- und wirkungsvoll: Man gibt sich nicht damit zufrieden, therapeutisch etwaigen Symptomen (als Hilfeschrei des Organismus) und Krankheitsbildern hinterherzulaufen, ohne sie wirklich einzuholen. Der/die TherapeutIn bezieht in seiner/ihrer interdisziplinären Denk- und Arbeitsweise einen kausalen Ansatz mit ein, versucht die Ursachen (mit)zu beseitigen und gleichermaßen einen Beitrag zur Gesundheitserziehung sowie Prophylaxe zu leisten.
Durch dieses Verständnis von Physiotherapie und um o.a. Inhalten gerecht werden zu können betragen die Therapieeinheiten im PITZ in der Regel jeweils eine ¾ Std. bis 1 Std. (plus bei Bedarf einer Passivmaßnahme). Sofern auf dem ärztlichen Überweisungsschein eine möglichst genaue Diagnose aufscheint, wird eine solche Verordnung seitens der Kassen auch bewilligt.
Endziel ist es, dass der/die TherapeutIn respektive das (PITZ)-Team seinen/ihren Teil dazu beigetragen hat, dass sich der/die PITZ-BesucherIn gesund und energiegeladen fühlt (was nicht nur die Abwesenheit von Krankheit bzw. etwaigen Symptomen bedeutet...) und selbigen Zustand selbstverantwortlich absichert und pflegt.
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